Liebe Leserinnen, liebe Leser,
geht es Ihnen auch so, dass
diese “Zeit zwischen den Jahren” genannten Tage Sie immer ein bisschen wehmütig machen? Vor allem der letzte, nämlich heute? Bevor man sich mit
Bleigießen und Champagner der Zukunft zuwendet, geht der Blick noch einmal zurück: Welche Chancen wurden in diesem Jahr verpasst, welche Pläne von Corona durchkreuzt? Und doch hatte 2020 vielleicht auch etwas Gutes:
Eine Rückbesinnung auf das, was im Leben wirklich zählt. Oder (in meinem Fall): Viele neue regionale Kochrezepte und noch mehr ausgedehnte Spaziergänge und
Radtouren durch Brandenburg. Und ein Newsletter, der Liebhaber beider Dinge Woche um Woche mit Inspirationen füttert.
Bitte sehen Sie es mir nach, dass auch in dieser Ausgabe schon wieder von Essen die Rede ist - vermutlich geht es Ihnen wie mir und Sie haben zuletzt eher zu viel davon genossen - aber
was wäre Silvester ohne Pfannkuchen, Raclette oder Karpfen? Jaja ich weiß,
der heimische Fisch wird hierzulande bei vielen schon zu Weihnachten verzehrt. Denn schon im Mittelalter glaubten die Menschen, dass es über seinen Augen ein mondförmiges Steinchen gebe, und wer es zu Weihnachten fand, dem bringe es Glück.
Aber genauso gilt er als
Glücksbringer fürs neue Jahr und war entsprechend auch gestern in den Fischereien der Region, etwa in
Oberhavel und dem
Havelland, sehr gefragt. Legt man sich eine Schuppe des Fisches ins Portemonnaie, so heißt es, verspricht das Geldsegen im kommenden Jahr. Der Brauch geht aus der münzenähnlichen Form der Karpfenschuppen hervor. Bei der Frage der Zubereitung entscheiden sowohl Aberglaube als auch Geschmack: Für
„Karpfen blau“ wird der Fisch nicht entschuppt. Da er eine Schleimschicht auf den Schuppen hat, kommt es zur namensgebenden Blaufärbung. Falls Sie es mal ganz anders ausprobieren wollen:
Auf dieser Seite haben
Brandenburger Spitzenköche ihre von regionalen Brauereien inspirierten
Bierkarpfen-Rezepte zusammengestellt, vom Klassiker bis gegrillt oder in Klopsform.
Was Sie sonst noch beachten müssen und
mit wie vielen Menschen Sie feiern dürfen, haben wir unten in den Tipps für Sie zusammengefasst. Und auch gleich noch eine
DIY-Anleitung, wie man das jährliche
Tischfeuerwerk durch eine kinderfreundliche Alternative ersetzen kann. Falls Ihre Sehnsucht doch zu groß wird: Schalten Sie einfach den Fernseher ein und schauen Sie sich das Silvester-Feuerwerk in Sydney an.
Das bunte Spektakel vor spektakulärer Kulisse gibt es auch in diesem Jahr. Und durch die Zeitverschiebung kann man es auch sehen, ohne das eigene Anstoß-Ritual zu gefährden.
In diesem Sinne: Kommen Sie gut rüber! Ich und das ganze Team der MAZ wünschen Ihnen ein glückliches und vor allem gesundes neues Jahr. Wir lesen uns 2021 wieder!
Herzliche Grüße, Ihre
Maike Schultz
Stellvertretende Chefredakteurin